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Wunsch und Wirklichkeit

Liebe Hunde-Interessenten,

immer wieder werden wir gefragt, ob einer der inserierten Hunde schon stubenrein ist, Grundkommandos kennt, Autofahren kann, an der Leine geht, alleine bleibt oder Jagdtrieb hat. In der Regel befindet sich der Hund noch in Rumänien in einem Shelter, auf der Straße oder in einer Tötung, daher sind die allermeisten Fragen dieser Art nicht sicher zu beantworten!

Um ein Verständnis dafür zu entwickeln, was von den Hunden aus Rumänien zu erwarten ist und was nicht, ist es zunächst wichtig, ihre Lebensbedingungen in Rumänien zu kennen.

Hunde, die nicht im Shelter und nicht auf der Straße leben, leben in der Regel auf irgendeinem Hof, häufig angekettet. In Rumänien werden kaum Hunde im Haus gehalten.
 
Sind die Hunde alt, krank oder werden Welpen geboren, bzw. werden "zu alt" um als süßes Spielzeug zu dienen, werden sie auf die Straße geworfen.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass diese Hunde kein Leben im Haus kennen. Sie sind in der Regel nicht stubenrein und können auch nicht an der Leine gehen, sie kennen keine Kommandos und viele noch nicht einmal ihren Namen - es spricht sie nämlich keiner an. Hunde in Rumänien koexistieren - die einen besser, die anderen schlechter.

Wenn sie nach Deutschland kommen, müssen viele erst lernen, dass wirklich sie gemeint sind, wenn man sie anspricht.

An der Leine laufen, Treppen steigen, im Haus schlafen, Auto fahren, Stadt, Verkehr, in der Wohnung alleine bleiben, über Parkett oder andere rutschige Flächen laufen usw. kennen diese Hunde in der Regel nicht! Auch Kommandos wie "Sitz" und "Komm" verstehen sie natürlich nicht, weil sie sie nicht kennen.

Das ist kein Problem, weil gerade die ausgewachsenen Tiere sehr anpassungsbereit sind und sich bemühen, alles richtig zu machen. Geht man mit etwas Geduld und Sachverstand an die Sache heran, lernen sie all diese Dinge in kürzester Zeit. Man darf nur nicht zu viel erwarten. Man bekommt einen verunsicherten, erschöpften Hund nach einer langen Reise, der noch bis eben im Dreck des Shelters um sein Überleben gekämpft hat und der noch nie ein Familienhund war, wie man es in Deutschland kennt. Verständnis und Geduld sind hier das A und O. Viele Leute sind verwundert, wie schnell diese Hunde lernen und sich anpassen.

Zum Thema Ängstlichkeit

Leider haben viele Hunde schon schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht. Insbesondere Männer sind vielen rumänischen Hunden anfangs suspekt.

Ihre Unsicherheit äußern Hunde auf verschiedenste Weise: Unterwerfung (auf den Rücken werfen, platt auf dem Bauch liegen, ganz viel beschwichtigen) oder mit Flucht (nicht aus der Transportbox rauskommen wollen, hinter dem Sofa verstecken), Reaktanz (knurren, wenn sie sich bedroht fühlen, Zähne zeigen...).

All diese Verhaltensweisen sind völlig normal und nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass der Hund lange keinen engen Kontakt zu Menschen hatte und nicht einschätzen kann, dass dieser neue Mensch sein Retter ist und es nur gut mit ihm meint.

Niemand hat dem Hund erklärt, dass er nun "gerettet" und in Sicherheit ist. Er muss es selber erfahren und Vertrauen fassen.

Aus diesem Grund ist es wichtig, den Hund anfangs nicht zu bedrängen, sondern ihm erst einmal seine Ruhe zu lassen, bis er von sich aus kommt.

Die meisten Hunde sind allerdings von vornherein sehr offen und freundlich, bei den anderen legt sich die anfängliche Schüchternheit in den ersten Tagen und Wochen! Wieder andere brauchen einfach ein bisschen länger.

Katzenverträglichkeit

Leider können wir teilweise keine wirklichen Aussagen über die Katzenverträglichkeit der Hunde in Rumänien machen. Das Shelter beherbergt nur in Ausnahmefällen Katzen, weil einfach keine geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten für Samtpfoten vorhanden sind.
Es gibt nur wenige Auffangstationen in denen unsere Hunde auch direkt mit Katzen zusammen leben.

Weiterhin ist es sehr problematisch, einen Hund aus seinem Gehege zu holen und ihn anschließend wieder hineinzubringen, denn er wird dann in der Regel erst einmal von den anderen Hunden attackiert, weil sie eifersüchtig sind.

Grundsätzlich ist in dieser Tierheimsituation (Stress, Lärm, die Hunde haben meist zunächst Angst) keine repräsentative Einschätzung der Katzenverträglichkeit auf den meisten Stationen möglich.

Nichtsdestotrotz haben wir inzwischen sehr viele Hunde aus Rumänien zu Katzen vermittelt, darunter auch ältere und alte Tiere. Viele der Hunde haben ja noch nie in einer Wohnung und mit Familienanschluss gelebt, und wenn sie dann in diesen komplett neuen Kontext kommen, kann man ihnen so ziemlich alles "verklickern" - auch, dass man Katzen nicht isst.

Wenn die Katze bereits Hunde kennt und grundsätzlich dazu bereit ist, Sie anfangs etwas auf zu passen und Sie für eine sachkundige(!) Zusammenführung der Tiere sorgen, ist jeder Hund (im Haus oder in der Wohnung) an Katzen zu gewöhnen.

Viele sind tatsächlich von Anfang an verträglich, weil sie gefallen und sich anpassen wollen. Andere versuchen, anfangs hinter den Katzen herzulaufen, aber wenn man unerwünschtes Verhalten konsequent unterbindet (dazu gehört, dass der Hund anfangs nur an der Leine an Katzen herangeführt wird) und gleichzeitig neutrales Verhalten gegenüber den Katzen verstärkt und belohnt, ist das Problem in der Regel nach einer, spätestens zwei Wochen vergessen.

Wir haben wirklich schon viele Hunde zu Katzen vermittelt und mit entsprechender Geduld der Besitzer ist jeder Hund katzenverträglich geworden.

Leider haben wir aber auch schon Fälle erlebt, wo der Hund nach 2 Tagen wieder weg musste, weil es "immer noch nicht" klappte.

Das ist unmöglich und zeugt von wenig Verständnis für die Hunde, die ja aus einem komplett anderen Kontext kommen. Wie bei allen anderen Themen auch sind Verständnis, Sachkunde und Geduld hier unabdingbar, dann klappt es auch mit Hund und Katze.


Ein Hund hat in seinem Leben nur ein Ziel, sein Herz zu verschenken.                                       
( J.R. Ackerley)
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